Grundannahmen zu Trennung/Scheidung

Wir halten Beziehungskrisen, Trennungs- und Neuorientierungsprozesse für Lebensereignisse, die sich dem gewollten Einfluss des Paares entziehen. Wir unterstellen den Partnern die ursprünglich besten Absichten. Wenn Menschen Beziehungen eingehen, denken sie an Bindung und nicht an Trennung.

 

Wir beobachten, dass Menschen leichter auseinander gehen können, wenn sie das Gefühl haben, dass zwischen dem, was sie gegeben haben und dem, was sie genommen haben, ein Ausgleich herrscht. Um dies zu erreichen, ist eine Ausgleichsbewegung auf mehreren Ebenen notwendig: Es braucht den Ausgleich in sich und zwischen den sich trennenden Personen.

 

Eine gelungene Entwicklung eines Trennungs- oder Scheidungsprozesses bedeutet für uns:

 

  • auf das Gute zurückschauen zu können
  • den eigenen Beitrag, den man/frau geleistet hat, sehen zu können
  • den Beitrag des anderen/der anderen diesem/dieser auch zu lassen
  • mit dem eigenen Schicksal halbwegs versöhnt zu sein

Dies braucht Zeit, zu groß sind oft Verletzungen und Kränkungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt. So bestimmen die Dauer der Beziehung, die Art und Weise des gemeinsam Erlebten sowie die Summe des gemeinsam Geschaffenen, wie Kinder, materielle und immaterielle Werte, das Ausmaß der Bindung.

 

Die Anerkennung der Bedeutsamkeit dieser Bindung für sich selbst und die Unwiderruflichkeit des Geschehenen sind aus unserer Sicht die entscheidenden Faktoren für die eigene Weiterentwicklung auf nächst höherer Stufe sowie der "Königsweg" in eine gedeihliche Zukunft für alle Betroffenen.

Symbolbild